Hilla Rebay

Otto Nebel »UNFEIG« – Eine Neunrunenfuge zur Unzeit gegeigt –

 

Am Sonntag, den 28. Januar 2018 um 11.00 Uhr im Rebay- Haus in Teningen anlässlich der Finissage der Rudolf Bauer Ausstellung:

Otto Nebel »UNFEIG« – Eine Neunrunenfuge zur Unzeit gegeigt –

Einführung und Rezitation: Thomas Lefeldt

Musik: Miriam Rudolph, Violine

Otto Nebel (1892 – 1973) war ein deutscher Maler, Dichter und Schauspieler. Nach 14-monatiger Kriegsgefangenschaft im englischen Colsterdale entstand »Zuginsfeld« (1918 – 1920), eine expressionistische Dichtung zur Ächtung des Krieges.
1919 kehrte Nebel in seine Heimatstadt Berlin zurück und lebte dort zunächst als Maler und Schriftsteller. Freundschaft mit Wassily Kandinsky, Paul Klee, Georg Muche, Hannah Höch und Kurt Schwitters, Kontakte zum Bauhaus. Bekanntschaft und Zusammenarbeit mit Herwarth Walden, dem Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift »Der Sturm«. 1920 gründete Nebel zusammen mit Rudolf Bauer und Hilla von Rebay die Künstlergruppe „Die Krater“.
1933 Emigration in die Schweiz (Muntelier, später Bern). Durch Vermittlung von Kandinskys wurde Nebel in den Jahren 1936 bis 1951 mit einer Art Stipendium von der Guggenheim Foundation unterstützt. 1969 schenkte er rund 200 Bilder dem Kunstmuseum Bern.

Nebels Bedeutung als Denker, Dichter sowie als Maler und Grafiker ist der Öffentlichkeit bis heute noch weitgehend unbekannt.
Der schriftliche Nachlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern und wird von der dort ansässigen Otto-Nebel-Stiftung betreut.

Der »UNFEIG« nimmt eine zentrale Stellung in Otto Nebels dichterischem Werk ein und wurde erstmals 1923 – 1924 in mehreren Folgen im »Sturm« veröffentlicht. Es handelt sich um den ersten, einzigartigen und zugleich originellsten Versuch, mit einem auf wenige Buchstaben beschränkten Ausgangsmaterial ein konzeptuelles Sprachkunstwerk zu schaffen. Aus neun Buchstaben, sechs Konsonanten und drei Vokalen, baut Otto Nebel die Wörter und Sätze eines großen Gedichts und veranschaulicht gleichzeitig die in der Beschränkung liegenden unbeschränkten Möglichkeiten sprachlichen Erfindungsreichtums.

 

Thomas Lefeldt lebt in Kirchzarten.

Neben seiner Arbeit als freischaffender Maler und Pianist leitet er den Kunstverein depot.K e.V. Kunstprojekt Freiburg, Lehener Straße 30, 79106 Freiburg.

Wir bitten um Reservierung, per Mail oder Telefon (07641 49421), der Eintritt kostet 8 Euro.
Von 14 bis 17 Uhr ist die Ausstellung Rudolf Bauer zum letzten Mal geöffnet.