Hilla Rebay

Teninger Nachrichten, 27. April 2016 – Ein Freiherr im Haus der Baronin

Teninger Nachrichten 27.April 2016:

Der „Förderverein Hilla von Rebay“ hatte in das Rebay-Haus in
Teningen eingeladen, um – wie der zweite Vorsitzende Bernd
Müller bei der Begrüßung erklärte – die Erinnerung an den
Künstler Hans Freiherr von Geyer zu Lauf (1895-1959) und sein
Hauptwerk wach zu halten; dieses war von 1997 bis 2012 in der
nach ihm benannten Sammlung in Emmendingen als Leihgabe
zusehen:dasTafelwerk„EinkosmischerGesang“.DerReferent,
Kulturpreisträger Bernd Kellner aus Emmendingen, sprach vorbereitend
zu Leben und Werdegang des Künstlers, dessen Bestreben
es war, die Stellung der Natur – und mit ihr die des Menschen
– zwischen den irdischen und kosmischen Kraftfeldern
aufzuzeigen. Er stellte dessen Bilder als Predigten dar, mit denen
der Maler, geprägt vom eigenen Leid und den Kriegen, die
Menschheit auffordert, die Natur in ihrer Kraft und Schönheit
zu bewahren.
Danach gab er anhand eines Fotomodells eine kurze inhaltliche
Einführung zum eigentlichen Thema und Höhepunkt des
Abends: der Film, in dem Erik Sick, musikalisch begleitet von
Matthias Kuhlgatz, den nach gotischer Art hergestelltenWandelschrein
„Ein kosmischer Gesang“ optisch darstellt. Er führt
auf behutsame Weise durch die bildlich dargestellten Erscheinungsformen,
Zustände und Stimmungen unserer Natur. Es ist
die Zeit der Stille und der Entdeckung, zu sehen, wie sich die Tafeln
öffnen und jedes Mal eine andere Sicht zum Vorschein
kommt: der Winterschlaf desWaldes in Blau mit den Tafeln des
Wassersunddes Feuers, SonnenballundLebensbaum in Rot mit
den Tafeln der Wildnis und des Gartens und letztlich die Lichtexplosion
des Urbeginns in Gelb mit den Tafeln der unterirdischen
Minerale und der transzendenten Ahnung der Form. Die
auf der Predella gezeigten Urformen zeigen auf den Beginn. Es
war ein Abend, den die etwa 30 Anwesenden mit großem Beifall
belohnten und im Gespräch bei Wein und Häppchen noch
beträchtlich verlängert.